Mexikanische Steinfiguren

Die Geschichte Mexikos

Mexikos Geschichte ist geprägt durch präkolumbische Hochkulturen, die spanische Kolonialherrschaft und einen langen Kampf um Unabhängigkeit.

Zahlreiche archäologische Funde bezeugen, dass Mexiko bereits lange vor unserer Zeitrechnung von Hochkulturen besiedelt wurde. Die verschiedenen Einflüsse der nacheinander führenden Völker, sowie die spätere Besetzung durch die Spanier haben sowohl die heutige Zusammensetzung der Bevölkerung, als auch deren Kultur, Bräuche und Verhaltensweisen nachhaltig geprägt. Die Geschichte ist ein wichtiger Bestandteil der „Faszination Mexiko“. Ohne sie würden dem Land in jeglicher Hinsicht zahlreiche seiner heute vorhandenen Reichtümer fehlen.

Die Anfänge in Mexikos Geschichte

Die Geschichte Mexikos ist mehrere Tausend Jahre alt. Sie ist ein Grund, warum Mexiko heute in der Welt bekannt und als Reiseland für viele so einzigartig und besonders ist. Archäologische Funde lassen vermuten, dass bereits 20.000 v. Chr. erste Besiedlungen stattgefunden haben. Den ersten menschlichen Fund datiert man auf 9000 vor Christus. Ausgesprochen interessant ist die Periode der Präklassik, um 2000 v. Chr., bis zur späten Postklassik, die etwa 1519 endete. In dieser Zeit entwickelten sich die verschiedenen Hochkulturen Mexikos. Die Olmeken, Zapoteken, Maya, Totonaken, Mixteken oder Azteken, um nur einige zu nennen, geben der Menschheit auch heute noch Rätsel auf. Diese Zeit war eine Blüte der Architektur, Religion und Kunst.

Man baute riesige Zeremonialzentren mit Tempeln und Pyramiden, überbaute diese alle 52 Jahre und nutzte dabei besondere Malereien und Verzierungen für Tempel und Paläste. Mit Hilfe ausgeklügelter Anbaumethoden wurden Mais, Bohnen und Chilis kultiviert. Die Kulturen lebten nach Ritual- und Sonnenkalender, verehrten Naturgötter, richteten sich nach der Kosmologie oder vergnügten sich mit rituellen Ballspielen. Während dieser Zeit entstand ebenfalls eine hochintellektuelle Glyphenschrift. Das letzte herrschende Volk waren die Azteken, deren Wurzeln noch heute in der Bevölkerung wiederzufinden sind.

Die spanische Kolonialherrschaft in Mexiko

Die Herrschaft der Azteken wurde ab 1517, als die ersten Erkundungsfahrten der Spanier unter Córdoba und Grijalva in Mexiko landeten, ein jähes Ende gesetzt. Von 1519 bis 1521 kämpften die Azteken um ihr Reich, wurden dann jedoch vom spanischen Konquistador Hernán Cortés und dessen Anhängern besiegt. Die aztekische Hauptstadt Tenochtitlán zerstörten die Spanier komplett und errichteten an genau dieser Stelle die heutige Hauptstadt Mexiko-Stadt (Ciudad de México). Missionierungen und Inquisition fanden statt, in wirtschaftlich interessanten Gebieten wurden neue Städte gegründet, vor allem Silberminen wurden ausgebeutet, die indigene Bevölkerung wurde unterworfen oder gar getötet oder starb an eingeschleppten Krankheiten, der letzte aztekische Kaiser Moctezuma II wird getötet. 1535 wird das Vizekönigreich Neuspanien gegründet. Dieses dehnt sich in den folgenden Jahren immer weiter aus. Sogar Teile der heutigen USA (Texas, Kalifornien, New Mexiko, Nevada und Utah) zählen zum Herrschaftsgebiet.

Vom Kampf um nationale Unabhängigkeit zur Republik

Fast 300 Jahre später, im Jahre 1810, begann in der Geschichte Mexikos der Kampf um die nationale Unabhängigkeit. In Querétaro gründete sich eine Verschwörungstruppe. Am 15.09.1810 rief der Dorfpfarrer Hidalgo den Umsturz aus („grito de Dolores“).

Es beginnt ein erbitterter langer Kampf, der am 24.08.1821 mit der Unterzeichnung der Unabhängigkeitserklärung Mexikos endet. Erster Kaiser der „Vereinigten Mexikanischen Staaten“ wird Agustín Iturbide, der jedoch 1823 bereits wieder abdankte. Mexiko wurde zu einer Republik erklärt. Es folgte ein halbes Jahrhundert der Unruhen, in dem ständige Regierungswechsel, Chaos und Verschlechterung der sozialen Verhältnisse an der Tagesordnung standen. In diese Zeit fällt ebenso die Niederlage Mexikos gegen die USA 1848, nach welcher sie alle Gebiete nördlich des Río Grande sowie Kalifornien, also mehr als die Hälfte des damaligen Staatsgebietes, laut dem Vertrag „Guadelupe Hidalgo“, an die USA abtreten mussten. Zur gleichen Zeit begann außerdem der Kampf der Einwohner Yucatáns gegen die dort lebenden Großgrundbesitzer, der bis ins 20. Jahrhundert fortgeführt wurde.

In den 1860ern besetzten die Franzosen das Land. Am 5. Mai 1867 wurden sie jedoch in Puebla geschlagen und der indigene Zapoteke Benito Juárez kam an die Macht.

Diktatur von Porfirio Diáz

In den Jahren 1877 bis 1910 lebte das Land unter der Diktatur Porfirio Diáz. Endlich gab es Frieden und wirtschaftlichen Aufschwung im Land. Allerdings wurde eine Pressezensur eingeführt und die ländliche Bevölkerung verarmte zusehends. Aufgrund dessen kam es 1910 unter Francisco Madero, sowie Gruppen aus dem Norden Mexikos unter Cancho Villa und dem Süden unter Emiliano Zapata zur Revolution, die ebenfalls mehrere Jahre anhielt.

Machtübernahme der PAN

1917 verabschiedete Präsident Carranza eine neue Verfassung, die in teilweise abgeänderter Form bis heute gültig ist. 1929 gründete sich die Partei PRI, aus der bis zum Jahre 2000 alle Präsidenten stammten. Ab da wurde sie durch die PAN als Regierungspartei abgelöst. Vicente Fox Quesada wurde erster Präsident von Mexiko seitens der PAN.

Morderne Geschichte Mexikos

Nach dem zweiten Weltkrieg, vor allem aber während der Siebziger Jahre, erlebte Mexiko dank seiner Erdölvorkommen einen enormen Wirtschaftsboom. Als in den Achtzigern die Rohölpreise auf dem Weltmarkt jedoch sanken, fiel das Land in eine schwere Krise mit hoher Verschuldung, Arbeitslosigkeit und Armut.

1994 trat Mexiko dem Freihandelsabkommen NAFTA mit den USA und Kanada bei. Bisher machte es das Land jedoch eher abhängiger und brachte noch nicht den gewünschten Wohlstand. Es ist vor allem die ländliche Bevölkerung, die mehr und mehr verarmt. Deshalb kommt es derzeit immer noch zu Aufständen der Anhänger der Guerillagruppe EZLN sowie zu großen Problemen mit den Drogenkartellen.

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