Maisverkäuferin in Celestún, Yucatan, Mexiko

Mexikanische Küche

Miteinander an einem Tisch sitzen, essen und trinken.

Diese Kombination hat einen hohen Stellenwert in der mexikanischen Bevölkerung. Man speist nicht nur zusammen, sondern trifft sich zur Kommunikation mit Musik und Genuss. Aufgrund dessen, dass die Zubereitung mexikanischer Gerichte sehr arbeits- und zeitintensiv ist, wird oft auch außerhalb in Restaurants und Bars gegessen.

Restaurants finden sich in Mexiko überall, in jeder Preis- und Komfortklasse. Meist stellen stilvolle Kolonialgebäude den Lokalraum. Hier isst man in sogenannten fondas, taquerías oder torteños, in tajineras (Boote) und ebenso in den preiswerteren comedores, an Straßenständen sowie auf Märkten. Am günstigsten kommt man oftmals mit dem „comida corrida“ bzw. dem „menú del día“, dem Tagesgericht.

2010 wurde die mexikanische Küche in die Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit der UNESCO aufgenommen.

Die mexikanische Küche und ihre Besonderheiten

So wie fast alles in dem traditionsreichen Land Mexiko, ist auch die mexikanische Küche einzigartig und vielfältig. In der mexikanischen Küche vermischen sich alle möglichen Einflüsse der bewegten Geschichte: aztekische Traditionen mit denen der Maya und später den spanischen, französischen oder arabischen Besonderheiten.

Bereits zum Frühstück wird in Mexiko herzhaft gegessen: „huevos revueltos“ (Rühreier) in verschiedensten Varianten. Das Mittagessen ist die wichtigste Mahlzeit am Tag, für die man sich auch besonders viel Zeit nimmt. Deshalb gibt es auch die Siesta, die dann meist gegen 13 Uhr beginnt. Das Dinner wird dementsprechend spät, selten vor 20 Uhr eingenommen.

Ohne Frage ist Mexiko vor allem für die Verwendung von Chili in seiner Küche bekannt. Auch diese Tradition begann schon zu Zeiten der Mayas und Azteken. Es gibt eine Vielzahl verschiedener Sorten und Schärfegrade. Die Schärfste Chilischote ist „{Land} Habanero“.

Hauptnahrungsmittel ist seit jeher die Importware Mais, die schon früher als göttliches Symbol galt. Die daraus hergestellten Tortillas sind das „Brot Mexikos“. Die zahlreichen Formen, Farben und Füllungen unterscheiden sich je nach Herstellung und regionalem Vorkommen. Die Liste scheint endlos und man sollte davon so viele Varianten wie nur möglich einmal probieren. Enchiladas, Quesadillas, Tacos, Tamales, Tostadas, Chilaquiles, Papadzules oder aber auch Burritos.

Zudem gehören zur mexikanischen Küche unbedingt die Frijotes (Bohnen), die meist als Brei oder gebraten zur Speise gereicht werden. Als Hauptgericht gibt es meist Fleisch oder Fisch mit Reis und Gemüse, oft auch in Form eines Eintopfs.

Regionale Unterschiede in der mexikanischen Küche

Was die mexikanische Küche betrifft, haben die Regionen in Mexiko alle ihren eigenen Stil entwickelt und unterscheiden sich in den verwendeten Zutaten sowie auch in den Zubereitungsmethoden. Junge Köche lassen sich mehr und mehr von der traditionellen Küche inspirieren und ergänzen alte Rezepte raffiniert mit neuen Elementen. So wird die traditionelle mexikanische Küche mit Experimentierfreude zu angesagter Kochkunst der internationalen Gastro-Szene.

Aufgrund der regionalen Unterschiede gibt es nicht wirklich ein Nationalgericht. Sehr gern wird chiles en nogada gegessen, eine Variation aus mit Hackfleisch gefüllten Chilis, Früchten und einer Nusssoße. Der Eintopf pozole, bestehende aus dicken Maiskörnern und wahlweise Schweine- oder Hühnerfleisch, ist ebenfalls eine beliebte Speise.

Entlang der Küsten- ist man gern Meerestiere, z. B. ceviche – roher Fisch, der für ca. 15 Minuten in Limettensaft mariniert wird und durch die Säure der Limetten langsam gart. In Veracruz liebt man den vuelve a la vida, ein Cocktail aus Meeresfrüchten und Tabasco sowie den huachinanga a la veracruzana. Zum Essen gibt es meistens die altbekannte „Salsa Mexicana Soße“, welche die Farben Mexikos in sich vereint. Weitaus traditioneller ist die mole poblano, eine Soße, in der als erstes indigene und spanische Zutaten verschmolzen und die nun in mehr als 300 verschiedenen Varianten zubereitet wird.

Hinweis: Achten Sie zum Schutz ihrer Gesundheit bei allen Fischgerichten stets auf eine frische Zubereitung!

Die Region Oaxaca ist besonders bekannt für seine sehr abwechslungsreiche Küche. Hier kommen geröstete Heuschrecken („chapulines“) neben verschieden belegten Tortillas („Tlayudas“) auf den Tisch. Als Nachtisch werden mole negro oder eine heiße Schokolade gereicht. Auf der Halbinsel Yucatán werden die mexikanischen Speisen auch heute noch im Erdloch gegart, so wie es die Maya früher schon getan haben. Avocadopüree, die guacamole, ist hier ebenfalls sehr beliebt.

Kulinarische Spezialitäten zum Tag der Toten

Es ist einer der wichtigsten Feiertage in Mexiko, der “Día de los Muertos”. Nach dem Glauben der indigenen Völker Mexikos besuchen die Toten einmal im Jahr, von Ende Oktober bis Anfang November, die Lebenden und kehren zu ihren Familien zurück. Zu Ehren der Verstorbenen werden im ganzen Land farbenprächtige Altäre aufgestellt und mit Beigaben verziert, die die vier Elemente darstellen:

  • Früchte symbolisieren das Element Erde und verwöhnen die Seelen mit ihrem süßlichen Aroma.
  • Hauchzarte Scherenschnittbilder aus Seidenpapier (papel picado) stellen den Wind dar.
  • Gefäße gefüllt mit Wasser stillen den Durst der Seelen nach ihrem langen Weg aus dem Jenseits.
  • Kerzen und Grablichter leuchten als Feuer-Element den Weg.

Während der Feierlichkeiten werden den toten Seelen kulinarische Spezialitäten aus der mexikanischen Küche angeboten. Das traditionelle süße Totenbrot (pan de muerto), Zucker-Totenköpfe (calaveras de dulce) sowie Skelette und Särge aus Marzipan dürfen auf dem festlichen Speiseplan nicht fehlen.

Hier ein klassisches Rezept für das süße Totenbrot, das Pan de Muerto.

Zutaten:

  • 1/2 Tasse Mehl
  • 1/2 Tasse Zucker
  • 1 Teelöffel Anis (gemahlen)
  • 1 Teelöffel Salz
  • 1 Würfel frische Hefe (alternativ 1 Päckchen Trockenhefe)
  • 1/2 Tasse Milch
  • 1/2 Tasse Wasser
  • 1/2 Tasse Butter
  • 4 Eier
  • 4 Tassen Mehl
Komplettes Rezept anzeigen

Zubereitung:

  1. Vermengen Sie die halbe Tasse Mehl mit dem Zucker, Salz und gemahlenen Anis in einer großen Rührschüssel.
  2. Drücken Sie in die Mitte der trockenen Mischung eine Mulde und bröseln Sie die Hefe direkt in die Mulde hinein.
  3. Erwärmen Sie das Wasser gemeinsam mit der Milch auf niedriger Flamme und lösen Sie die Butter darin auf. Geben Sie die noch warme Flüssigkeit direkt auf die Hefe in der Mulde.
  4. Verarbeiten Sie alle Zutaten in der Rührschüssel zu einem homogenen Teig.
  5. Der fertige Teig muss nun an einem warmen Ort für ca. 30 Minuten mit einem Handtuch abgedeckt ruhen, damit er aufgehen kann.
  6. Während dieser Ruhezeit können Sie die Eier in einer kleineren Schüssel gründlich verquirlen.
  7. Nach der 30-minütigen Ruhezeit werden die verquirlten Eier in den Teig eingearbeitet und schließlich so viel Mehl hinzugeben, bis der Teig zu Brotlaiben geformt werden kann. Die Menge an Mehl ist von der Größe der Eier und der Flüssigkeit abhängig. Grundsätzlich können es durchaus bis zu vier Tassen Mehl werden, die der Teig braucht, um nicht mehr allzu klebrig zu sein.
  8. Sparen Sie sich einen kleinen Teil von dem Teig aufsparen und formen Sie diesen Teil zu kleinen, gekreuzten Knochen. Drücken Sie diese dann leicht auf die Brotlaibe.
  9. Der Teig muss anschließend wieder für ca. 30 Minuten auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech ruhen.
  10. Die Backzeit der Brotlaibe beträgt bei 180 Grad Celsius ca. 40 Minuten (je nach Größe der Laibe).
  11. Bedecken Sie die Brtolaibe für die restliche Backzeit, sobald sie eine schöne braune Farbe angenommen haben. Bestreichen Sie das Pan de Muertos, kurze Zeit bevor es aus dem Ofen muss, mit einem Pinsel mit lauwarmem Wasser. Drei Minuten nach dem Bestreichen mit Wasser, sollte das Brot aus dem Ofen benommen werden, um es anschließend mit Zucker zu bestreuen und abkühlen zu lassen. Wer kein Fan von Zucker ist, lässt ihn einfach weg.

Zum Totenbrot gibt es traditionell Mezcal und Tequila sowie das Nationalgetränk Mexikos Pulque (fermentierter Saft aus Agaven). Direkt auf den Friedhöfen Mexikos geht es während des “Día de los Muertos” dann richtig feierlich zu. Die Angehörigen beten im Licht unzähliger Kerzen für ihre verstorbenen Familienmitglieder und Freunde. Bei einem fröhlichen Picknick am Grab der Verstorbenen wird gemeinsam gespeist, getrunken, gesunden und ausgelassen getanzt.

Mexikanische Getränke als Ergänzung der mexikanischen Küche

Nicht nur die mexikanische Küche erfreut sich weltweit zunehmender Beliebtheit und zählt mittlerweile zu den bekanntesten Küchen der Welt. Auch die typischen Getränke Mexikos finden immer mehr Fans. Neben den klassischen alkoholfreien Saftschorlen, steht mexikanisches Bier, welches zu den verschiedensten Gerichten getrunken wird, hoch im Kurs.

Mexiko besitzt drei Brauereien und die bekanntesten (auch international) Sorten sind Sol, Corona, Tecate und Dos Equis. Weniger verbreitet, ist der heimische Wein aus den Regionen Baja California und Oaxaca. Allerdings wird dieser auch meist nur in gehobeneren Restaurants serviert.

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