Zugfahrt durch den Copper Canyon

Reist man weiter gen Süden, so erreicht man die Hafenstadt Guaymas, von welcher man eine Fähre nach Baja California nehmen kann. Hier kann man auch besonders leckere Riesenshrimps essen. Vom Wüstengebiet gelangt man in die bewaldeten Gebiete der Ausläufer der Sierra Madre Occidental. Hier befindet sich auch das hübsche, noch recht verschlafene Städtchen Álamos, welches zu den „pueblos mágicos“ Mexikos (Dörfer, die aufgrund ihrer Schönheit für den Tourismus besonders gefördert werden) zählt. In der Umgebung liegen viele kleine historische Dörfer und in den letzten Jahren wurden auch wieder einige Kupfer- und Silberminen geöffnet.

Südlich an der Sonora-Wüste grenzt der Bundesstaat Sinaloa. Die Hauptstadt Culiacán ist durch seine rekordverdächtigen Tomatenernten, aber auch für den umfangreichen Mohn- und Cannabisanbau bekannt.

Mit dem CHEPE Zug durch das Gebirge der Sierra Madre Occidental

Im Norden von Sinaloa sind Los Mochis und El Fuerte zwei gern besuchte kleine Städtchen, die Startpunkte für eine der atemberaubendsten Bahnfahrten der Welt sind. Immer mehr Touristen erkennen die Schönheit der kolonialen, pittoresken, teilweise modernen, aber dennoch kleinstädtischen Orte und die zahlreichen Möglichkeiten der umliegenden Natur. Los Mochis ist die Anfangs- bzw. Endhaltestelle für den CHEPE (auch: Ferrocarril Chihuahua Pacífico bzw. Copper Canyon Railway), die bis nach Chihuahua führt.

Wale in Baja California beobachten

Die wirklich einmalige Zugfahrt führt durch bizarre Gebrigsformationen der Sierra Madre Occidental. Das 50 km lange und bis zu 1.800 m tiefe Schluchtensystem erstreckt sich über fast 30.000 km² und ist somit das größte und zerklüftetste von ganz Nordamerika. Im Vergleich zum Grand Canyon ist die Barranca del Cobre mit teilweise 1.500 m breiten und bis zu einem Kilometer steil abfallenden Felswänden um ein Vielfaches größer. Der Name Kupferschlucht, der häufig genutzt wird, leitet sich vom hier vorzufindenden Gestein „piedra cobriza“ ab. Während der etwa 14-stündigen Fahrt erlebt man bemerkenswerte Ingenieurskunst sowie einen unglaublichen Reichtum an atemberaubenden Landschaften.

Highlights während der CHEPE Zug-Reise durch Nordmexiko

Vom subtropischen Klima bis zu den Nadelholzgewächsen in Höhen von 2.300 m über dem Meeresspiegel, durchfährt man alle möglichen Klima- und Vegetationszonen des Landes. Zahlreiche meisterhafte Brücken und Tunnel wurden erbaut, um die mehr als 20 spektakulären Canyons, die Berge, funkelnde Seen, grandiose Schluchten und Bergkämme, Flüsse, Felsen und Parks zu durch- bzw. umfahren. Mehrere Orte eignen sich für einen Zwischenstopp auf dieser Strecke: die kleinen Dörfer bzw. Städte Divisadero, Cerocahui, Urique, San Rafael, Arepa oder Posada bieten z. B. einzigartige Möglichkeiten, direkt an den Schluchten zu stehen, Touren durch die Canyons zu machen oder kurze Strecken in der Umgebung zu wandern. Vor allem für die Vogelbeobachtung ist dieses Gebiet ein Paradies.

Die Stadt Creel ist besonders beliebt für einen Aufenthalt. Sie ist etwas zivilisierter und gleicht einem hübschen „Alpendorf“. Im Allgemeinen ist die gesamte Gegend fast menschenleer. In einigen Gebieten sollte man sich in Acht nehmen, da hier immer noch aufgrund des Drogenhandels Kämpfe mit dem Militär, Raub und Entführungen stattfinden. Da man Entfernungen in den riesigen Schluchten schnell falsch einschätzen kann, ist es ratsam an geführten Touren teilzunehmen. Manche Touren sind nur in Gruppen möglich. Da die Gegend sehr dünn besiedelt und weniger entwickelt ist, sollte man eigene Medikamente auf keinen Fall vergessen.

Die sogenannte Sierra Tarahumara, durch die ein Großteil der Strecke führt, ist das Siedlungsgebiet der Rarámuri bzw. Tarahumaras. In den Ortschaften hat man demzufolge die Möglichkeit das Alltagsleben dieses Indianerstammes näher kennenzulernen oder Andenken zu erwerben.